Buchrezension

Gray´s Klinischer Fotoatlas der Anatomie

By 29. Dezember 2024 No Comments

Gray´s Klinischer Fotoatlas der Anatomie

Das Buch „GRAY’S Klinischer Fotoatlas der Anatomie“ von Marios Loukas, Shane R. Tubbs und Brion Benninger, ins Deutsche übersetzt von Lars Bräuer, erschien im August 2023 in seiner 2. Auflage beim Elsevier Verlag.
Das Buch richtet sich primär an Medizinstudierende im vorklinischen Abschnitt.

Es beginnt mit einer kurzen, allgemeinen Darstellung von Instrumenten und grundlegenden Präpariertechniken. Anschließend wird die Präparation – gegliedert nach Körperregionen – beschrieben.
Jeder Präparationsschritt wird in Form von Stichpunkten erläutert und es werden die in situ dargestellten Strukturen auf Fotos markiert. Neben jedem Foto findet man eine Schemazeichnung, in welcher Körperregion man sich befindet. Darüber hinaus gibt es immer wieder kleine Infoboxen mit Tipps zur Präparation und Hinweisen zur Anatomie. Schemazeichnungen der anatomischen Strukturen findet man dagegen kaum.

Jedes Kapitel endet mit einer Checkliste zur Überprüfung, ob alle wichtigen Strukturen identifiziert wurden.

Inhaltlich deckt der Fotoatlas den gesamten Präparierkurs ab. Nur die Neuroanatomie wird nicht detailliert beschrieben, die Autoren verweisen hier auf andere Bücher.
Da es sich um einen Atlas und nicht um ein klassisches Lehrbuch handelt, sind die schriftlichen Erläuterungen zur Anatomie in der Regel sehr kurz und reichen alleine eindeutig nicht zur Vermittlung des Stoffes aus.

Didaktisch punktet der Fotoatlas durch die detailreiche Erläuterung der einzelnen Präparationsschritte in einfachen Worten, verbunden mit zahlreichen Fotos. Daher ist es sehr leicht, den Präparationsanleitungen zu folgen und man findet die Essentials jederzeit prägnant zusammengefasst.
Auch die Checkliste am Ende jedes Kapitels möchte ich positiv hervorheben, sie dient als eine Art Lernerfolgskontrolle.

Unterm Strich denke ich allerdings, dass sich das Buch weniger für Studierende, die sich zum ersten Mal mit der Anatomie beschäftigen, eignet. Dafür sind die Texte zur Anatomie selbst meiner Meinung nach zu kurz und es fehlen Schemazeichnungen, an denen sich Studierende, die noch wenig Kontakt zu realen Präparaten hatten, orientieren können.
Für Studierende aus höheren Semestern, die als Präparationsassistenten arbeiten oder für wissenschaftliche Mitarbeiter:Innen, die einzelne Präparationsschritte noch einmal nachvollziehen wollen, eignet sich dieses Buch meiner Meinung nach allerdings hervorragend.

∼ Elias Wendland