MEX Das mündliche Examen - Neurologie
Autor: Bender, Andreas (Herausgeber); Dimitriadis, Konstantin (Autor); Rémi, Jan (Autor)
Auflage: 2. Auflage
Verlag: Elsevier
Inhalt: Themen der neuen mündlich-praktischen Prüfung des dritten Staatsexamens
Zielgruppe: Studierende im klinischen Abschnitt des Studiums der Humanmedizin und diejenigen, die kurz vor dem dritten Staatsexamen stehen
Auch wenn dieses Buch eher an eine sehr spezielle Gruppe Studierender gerichtet ist, da eher die wenigsten eine mündlich-praktische Prüfung im 3.Staatsexamen im Fach Neurologie ablegen müssen, stellt es trotzdem auch für Studierende im Zuge des Studiums des Faches Neurologie ein sehr kompaktes, übersichtliches Fachbuch dar.
Von der Gliederung, über die Struktur der einzelnen Kapitel und die Ergänzung durch verschiedene schematische Abbildungen oder reale Bildgebung weist es einen abwechslungsreichen, breit gefächerten Inhalt auf. Man erkennt durchweg einen roten Faden. Zunächst werden ein paar Fakten zur mündlich-praktischen Prüfung Neurologie genannt. Das ist für Studierende, die das Exemplar nicht nur zu Prüfungszwecken lesen, nicht ganz so wichtig, aber im Hinblick auf den Titel des Buches „Mündliches Examen“ passend. Dann folgt die schrittweise Darbietung diagnostischer und klinischer Untersuchungsmethoden, gefolgt von Leitsymptomen und ihren Differentialdiagnosen, die mithilfe von schematischen Leitfäden abgehandelt werden. Anschließend schließt sich eine fallorientierte Wissensvermittlung an, die alle wichtigen Krankheitsbilder abdeckt. Generell liegt in diesem Buch der Fokus nicht im Detail, sondern in der Darstellung einer strukturierten, zielführenden neurologischen Untersuchung.
Die einzelnen Themengebiete sind verständlich ohne komplizierte, lange Sätze dargestellt, sodass man gut folgen kann. Allerdings ist ein gewisses theoretisches Vor- oder Basiswissen der Neuroanatomie und Neurologie empfehlenswert, da in diesem Buch nicht lang und breit alle Krankheitsbilder erklärt werden.
Was mir ebenfalls positiv auffällt, sind die kurzen „Merke“- und „Zusammenfassung“-Boxen am Ende jedes Kapitels. Hiermit werden die wichtigsten Infos noch einmal gebündelt, sodass man beim erneuten Nachlesen nicht das gesamte Kapitel wiederholt durchgehen muss. Diese sparen also zum einen Zeit, zum anderen haben sie durch das gezwungene Wiederholen auch einen zusätzlichen Lerneffekt. Außerdem sind „Plus“-Boxen integriert, die zusätzliches Wissen beinhalten für besonders interessierte Studierende.
Die Kombination von Text, den verschiedenen Boxen, Abbildungen und Tabellen, lässt die einzelnen Kapitel, ohne einen genaueren Blick auf den Inhalt zu werfen, sehr ansprechend wirken.
Kritisieren könnte man eventuell, dass das Kapitel „Klinische Untersuchung, diagnostische Methoden und Differenzialdiagnose“ im Verhältnis sehr lang ist. Allerdings liegt genau auf diesem Gebiet der Schwerpunkt, da es um die Vorbereitung einer praktischen Prüfung geht, sodass die Wichtung schon eher passend ist.
Zusammenfassend ist das „MEX – Neurologie“ also ein sehr Praxis-bezogenes Buch ohne stumpfes Abhandeln von theoretischem Wissen. Studierende werden zum Mitdenken animiert, ebenso zum Hinterfragen. Wenn sich Studierende für Detailwissen interessieren oder sich zum ersten Mal mit der Neurologie beschäftigen, ist dieses Buch weniger bis gar nicht geeignet, aber das ist auch nicht Sinn und Zweck des Exemplars. Für PJler oder Assistenzärzte in der neurologischen Weiterbildung ist deutlich ausführlichere Literatur gefragt.
Ich lege jedem Studierenden dieses Exemplar ans Herzen. Nicht nur für diejenigen, die vor einer mündlichen Prüfung stehen, sondern auch für alle anderen. Denn man kann meiner Meinung nach auch vieles für den klinischen Alltag in anderen Fachabteilungen, besonders der Allgemeinmedizin, aus dem Buch mitnehmen. Ich bin begeistert von dem Gesamtpaket und der schlüssigen, kompakten Darstellung der Inhalte.
Definitiv ein lesenswertes Exemplar und zum Bestehen der mündlich-praktischen Prüfung geeignet.
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