Buchrezension

Blickdiagnosen Dermatologie

By 12. Januar 2022 No Comments

Blickdiagnose Dermatologie - Die 133 wichtigsten dermatologischen Krankheitsbilder

Einleitung:

Diese Rezension befasst sich mit dem Werk „Blickdiagnosen Dermatologie Die 133 wichtigsten dermatologischen Krankheitsbilder“ in 1. Auflage (2021), erschienen im Elsevier-Verlag. Es wurde geschrieben von den Autoren Maurice Moelleken und Joachim Dissemond (beide aus Essen).

Das Buch behandelt die wichtigsten dermatologischen Krankheitsbilder, die mit vielen Patientenbildern, sowie einer Amboss-ähnlichen Stichwortliste aufgearbeitet sind. Es soll einen kompakten und übersichtlichen lernkartenähnlichen Überblick über Hauterkrankungen geben. Dabei beschränkt es sich auf wenig Text und ist damit gut als Prüfungsvorbereitung und auch im Studium zu verwenden.

 

Aufbau:

Auf über 300 Seiten sind so ziemlich alle dermatologischen Krankheitsbilder, die einem im klinischen Alltag begegnen können, zusammengefasst. Dabei besteht die Hälfte des Buches aus Abbildungen in Form von makroskopischen Patientenbildern. Eine praktische Inhaltsübersicht über die 19 Kapitel lässt sich auch wunderbar als Lesezeichen zwischen die Seiten einklappen. Ein jeweiliges Krankheitsbild beschränkt sich auf eine Doppelseite mit den links angeordneten Bildern und rechts der Stichwortliste. Letztere beinhaltet in der Regel: Epidemiologie, Ätiologie, Klinik Differentialdiagnosen, Diagnostik und Therapie.

Insgesamt ist das Buch ansprechend aufgebaut, der Aufbau und die Sprache sind intuitiv und leicht verständlich.

 

Inhalt, Didaktik und Relevanz:

Inhaltlich gesehen orientiert das Buch sich nicht besonders an IMPP oder anderen Prüfungsschwerpunkten, auch wenn mit dem aufgeführten Wissen diese Prüfungen sicher zu bewältigen wären. Gut zum Lernen sind die fett hervorgehobenen Begriffe als Schlagwörter beim jeweiligen Krankheitsbild. Beim Krankheitsbild der Varizellen (Windpocken) sind beispielsweise die Begriffe Meldepflicht, Primärinfektion, Prodromal-, Bläschen- und Krustenstadium, Heubnersche Sternenkarte, VZV-Pneumonie, fetales Varizellen-S., sowie der Hinweis, dass bei unkomplizierten Verläufen keine systemische Therapie notwendig ist, hervorgehoben. Mit diesen Begriffen und einem allgemeinen Krankheitsverständnis kann man sicherlich bereits viele MC-Fragen beantworten, sowie in mündlichen Prüfungen das Krankheitsbild zusammenfassen. In Vorbereitung auf die Klausur, sollte man aber natürlich die aktuellen Vorlesungsfolien hinzuziehen, um Schwerpunkte festzulegen und auch Neuerungen in den Therapiekonzepten mit ins Lernen einzubeziehen. Hilfreich kann das Buch jedoch als Vorbereitung der Seminare im 7. Semester sein. Hier werden gerne Patienten vorgestellt, deren klinisches Erscheinungsbild man beschreiben und in Kombination mit einer anschließenden Anamnese auch das Krankheitsbild benennen soll. Wer das Buch als Kursvorbereitung also nutzen möchte, kann sich vor allem auf chronische Erkrankungen (Autoimmunerkrankungen), Arzneimittelreaktionen und Intoleranzreaktionen beschränken, da diese am häufigsten gezeigt werden. Thematisch sind trotzdem alle Bereiche der Dermatologie abgedeckt. Das Buch ist in verständlicher fachlicher Sprache geschrieben. Jeder Medizinstudierende im klinischen Abschnitt sollte demnach mit dem Aufbau und der Sprache zurechtkommen. Für angehende Fachärzte wird das Wissen in diesem Buch eher die Basics abdecken und nicht ausreichend sein. Für Dermatologie-interessierte Studierende ist dieses Buch aber genau aus diesem Grund ein sehr guter Einstieg in das Fach. Wer sich allerdings für die genaue Erklärung und Hintergründe interessiert und nicht nur stumpf auswendig lernen möchte, sollte zu einem anderen Lehrwerk greifen.

Als ergänzendes Lehrwerk für die mündliche Prüfung kann ich das Lehrbuch „Dermatologie in Frage und Antwort“ von Kim Christian Heronimus sehr empfehlen. Dieses ist explizit für Studierende verfasst und setzt sinnvolle Schwerpunkte.

 

 

Fazit:

 

Ich persönlich halte das Ringbuch für ein schönes Nachschlagewerk der grundlegenden dermatologischen Erkrankungen, sowohl für Studierende als auch für Ärztinnen und Ärzte. Alle Abbildungen sind sehr passend gewählt und zeigen auch unterschiedliche Stadien und Ausprägungen der Erkrankungen. Schwerpunkte für Prüfungen und Klausuren muss man sich allerdings selbst auf Basis der IMPP-Vorgaben oder Vorlesungen setzen, da sich hierzu keine Hinweise im Buch finden. Die vielen makroskopischen Aufnahmen dürften vor allem für visuelle Lerntypen interessant sein, da diese einen großen Wiedererkennungswert haben. Für Personen, die gerne aus Büchern oder von Karteikarten lernen, kann ich dieses Buch deshalb mit gutem Gewissen auch weiterempfehlen, selbst, wenn ihr später nicht dieses Fach praktizieren möchtet.