Buchrezension

Kursskript Histologie

By 11. Mai 2021 No Comments

Kursskript Histologie

Bücherrezension zum „Kursskript Histologie“ von Ralf Faßbender, erschienen im Elsevier Verlag im Jahr 2020 in der 1. Auflage.

Das Skript soll hauptsächlich den Studierenden der Vorklinik im Mikroskopierkurs helfen, Präparate und Strukturen zu erkennen und wiederzufinden. Dabei ist darauf Wert gelegt worden, durch viele beschriftete Bilder, Skizzen und knappen Erklärtexten, das Wissen dem Studenten näher zu bringen.

Gegliedert ist das Skript, wie jedes typische Histologiebuch, in die Gewebe- und Organlehre. Hervorzuheben ist das Kapitel über Artefakte, in der die verschiedenen Präparatschädigungen gezeigt und erklärt werden, sodass man sie nicht mehr mit physiologischen Strukturen verwechseln kann. Inhaltlich wird nur die Differentialdiagnosediagnose und die Funktion der Struktur betrachtet. Lehrbuchwissen findet man hier nicht.

Die Sprache ist leicht verständlich. Es gibt keine Schachtelsätze und keine Aneinanderreihung von Fachwörtern. Gut gelungen sind auch die Schemata am Ende einiger Kapitel, wo kurz und knapp die differenzialdiagnostischen Merkmale der Organe dargestellt werden. Ebenso hilfreich sind die Zeichnungen des Autors passend zu dem nebenstehenden mikroskopischen Bild. So hat man ein Overlay und kann anschließend beispielsweise dem Ausführungsgang im histologischen Bild selbst folgen.

Teilweise wirken die Kapitel schon zu kurz und prägnant. Gerade in dem Kapitel zum Verdauungstrakt ist mir dies aufgefallen. Auch findet man einige Schlüsselbegriffe erst in der Bildunterschrift.

Dennoch kann ich eine große Empfehlung für dieses Kursskript aussprechen, denn was der Autor erreichen wollte, das Erkennen des Präparats und der Strukturen begleitend zum Kurs, ist ihm definitiv gelungen. So wirkt das Skript eher wie ein Atlas mit vielen Abbildungen und nach umfangreichen Erklärtexten muss man suchen. Wichtig ist nur zu wissen, dass das Skript inhaltlich für die Klausur bei weitem nicht ausreicht und manche Kapitel kurz gehalten wurden.

Was mich so begeistert ist der Aspekt, dass das Kursskript unglaublich hilfreich ist, wenn man in das Fach Histologie neu einsteigt, das erste Mal durch das Mikroskop blickt und nichts als unterschiedliche Töne von Pink sieht. In dem Fall knüpft das Skript an und erläutert auf niedrigem Niveau und mit vielen Abbildungen die Unterschiede der prägnanten Strukturen. Wenn ich es bei meinem Kurs gehabt hätte, hätte ich mich definitiv nicht so verloren gefühlt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Autor weiß, wie er didaktisch sinnvoll Inhalte an seine Studenten weitergibt, ohne direkt Verzweiflung in ihnen auszulösen.